Zusammenfassung
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1.
Die bisher durch Einverleibung von Bakteriophagen erzielten immunisatorischen und therapeutischen Effekte sind nicht mit Sicherheit als spezifische Bakteriophagen wirkung zu deuten.
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2.
Der Ablauf desd'Herelleschen Phänomens in der freien Natur ist unwahrscheinlich; experimentelle Untersuchungen sprechen dafür, daßden Bakteriophagen bei der Selbstreinigung der Wässer keine Rolle zufällt.
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3.
In fäkal verunreinigten Wässern scheint sich mit zunehmender Entfernung vom Orte der fäkalen Zufuhr das zahlenmäßige Verhältnis zwische lysosensiblen und lysorefraktären Coli zuungunsten der ersteren zu verschieben. Dasselbe scheint beim Altern der Wässer in vitro der Fall zu sein.
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4.
Diese Verschiebung ist höchstwahrscheinlich darauf zurückzzuführen daß die saprophytischen im Wasser vorkommenden Coliähnlichen Mikroben ihrer Natur nach lysorefraktät, die in der Außenwelt an Zahl rascher abnehmenden Darmcoli dagegen lysosensibel sind.
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5.
Die Sensibilität gegen Bakteriophagen erlaubt vielleicht eine Unterscheidung zwischen Darmcoli und saprophytischen. Keimen der Coligruppe.
Literatur
Daß auch in Probe der Nullpunkt tatsächlich nicht erreicht wurde, ergibt sich daraus, daß es durch Bebrütung der Probe möglich gewesen war, Lysine zu erhalten; auch erwies sich ein und das andere Coli, das aus der Anreicherungs-flüssigkeit islliert wurde, als lysosensibel gegenüber den heterologen Filtraten.
Sie wurden im Mai bei Schneeschmelze im Gebirge ausgeführt.
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Zdansky, E. Kritische und experimentelle Beiträge zur Frage der Wirkungsmöglichkeit der Bakteriophagen im Warmblüterorganismus und in der freien Natur. Zeitschr. f. Hygiene. 103, 164–176 (1924). https://doi.org/10.1007/BF02179542
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02179542