Zusammenfassung
Die neutralen Fettsäureester haben, obwohl sehr wenig wasserlöslich, auf wässerige Bakterienaufschwemmungen nach kurzdauerndem Schütteln erhebliche bakteriolytische Wirkung. Die stärkste und schnellste Lösung wird hervorgerufen bei gramfesten Bakterienarten, besonders bei Heubacillen, Staphylo- und Streptokokken und durch Ester mit Siedepunkten zwischen 110 und 180°. Das entspricht fast genau dem vonStoeltzner gefundenen Wachslöslichkeitsoptimum der Fettsäureester. Auch bei Tuberkelbacillen konnten trotz verbesserungsfähiger Methodik weitgehende Auflösungserscheinungen und Ansätze zum Verschwinden der säurefesten Substanz erzielt werden; bei nicht pathogenen Säurefesten wurde in relativ kurzer Zeit völlige Auflösung und Verschwinden der säurefesten Substanz erreicht. Die vergleichende Prüfung mit anderen fettlösenden Stoffen ergab überlegene Wirkung des Valeriansäure-Isopropylesters; am nächstbesten wirkte auf Heubacillen Tetralin; auf Staphylokokken wirkte salzsäurehaltiges Trichloräthylen ebenso stark.
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Stoye, W. Über Einwirkung von Fettsäureestern auf Bakterien. Zeitschr. f. Hygiene. 103, 97–105 (1924). https://doi.org/10.1007/BF02179534
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02179534