Zusammenfassung
Die Neigung des Rotlaufbacteriums zur S-R-Dissoziation muß man wie bisher als eine Erscheinung fortschreitender Veralterung betrachten. Die dabei entstandene R-Form ist nur morphologisch von der S-Form zu unterscheiden; ein Unterschied in der Virulenz zwischen der R-Variante und ihrer glatten Ausgangsform war nicht bei allen untersuchten Stämmen vorhanden. Die R-Varianten erwiesen sich keinesfalls morphologisch beständig: auch bei ihnen konnte gelegentlich unvermittelt die R-S-Dissoziation sowie — in alten Bouillonkulturen oder nach Mauspassage — die völlige Umwandlung in die S-Form beobachtet werden. Dabei haben sich die jeweiligen Stämme verschieden verhalten, da es R-Varianten gab, die auch nach der Mauspassage ihre R-Form behielten. Bei allen vier untersuchten R-Varianten wurde aber in zahlreichen Versuchen nach der Einwirkung von Trypaflavin eine zwar allmähliche, aber in den meisten Fällen auch völlige Umwandlung in die S-Form festgestellt. Demgegenüber blieb die S-Form nach derselben Einwirkung von Trypaflavin unverändert: die auf trypaflavinhaltigen Blutagar entstehende R-Form trat nach Rücküberimpfung auf normalem Blutagar immer wieder als S-Form auf.
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Bakos, K., Dinter, Z. Über die Rauhform des Rotlaufbacteriums mit besonderer Berücksichtigung der Einwirkung von Trypaflavin. Zeitschr. f. Hygiene. 128, 181–187 (1948). https://doi.org/10.1007/BF02178106
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02178106