Zusammenfassung
Bei der Beurteilung der frischfäkalen Herkunft von Colibakterien, die in 267 von 510 während des Winters 1939/40 vergleichend untersuchten Wasserproben festgestellt wurden, spielen der Gärversuch nachBulir bei 46°, die Indolbildung und Milchzuckervergärung bei 37°, die Empfindlichkeit im Gärversuch sowie der Ausfall vonVoges-Proskauer-und Methylrotreaktionen die größte Rolle. Die Kombination derBulirschen Gärprobe bei 46° mit der hier angegebenen verbesserten Indolgärungsmethode bei 37°, ergab trotz der durch die kalte Jahreszeit bedingten Eigenart der bakteriologischen Verhältnisse im Wasser sehr günstige Ergebnisse, die auch beim positiven Ausfall aller Reaktionen als für die Anwesenheit von Bact. coli beweisend angesehen werden konnten. Die Untersuchungsergebnisse der Hälfte der colipositiven sowie der Hälfte der colinegativen Wasserproben standen bereits innerhalb 1–2 Tagen zur Verfügung; bei den übrigen Fällen muß in üblicher Weise kulturell untersucht werden.
Mit 405 mikromanipulatorisch gewonnenen Colieinzellkulturen wurde festgestellt, daß alle indolpositiven Colibakterien, die in Milchzuckerbouillon eine Gasbildung hervorriefen, gleichzeitig auch positive Indolreaktionen ergaben. Ferner wurde die Unterlegenheit derEijkmanschen Originalgärprobe gegenüber derBulirschen Modifikation erwiesen. Endlich konnte eindeutig gezeigt werden, daß bei jeder Gärprobe, die bei 46° angestellt wird, eine Wachstumshemmung vorliegt, die um so stärker in Erscheinung tritt, je älter die Wasserinfektion ist.
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Gärtner, K. Die Brauchbarkeit und Empfindlichkeit einer Indolgärungsmethode im Verein mit der Bulirschen Probe zur bakteriologischen Trinkwasseruntersuchung. Zeitschr. f. Hygiene. 123, 5–15 (1940). https://doi.org/10.1007/BF02178084
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