Zusammenfassung
Es wurden Blutausstriche von 375 Schulkindern eines Ortes X auf basophil getüpfelte Erythrocyten untersucht, der Ort X hat saures, sehr weiches Trinkwasser mit einem zeitweise auftretenden Bleigehalt von 1,1 mg/l.
Zur Kontrolle wurden 318 Schulkinder des geographisch ähnlich gelegenen Ortes Y auf Basophilie untersucht. Das Trinkwasser des Ortes Y ist nach Einbau eines Magnofilters seit mehreren Jahren hygienisch einwandfrei.
Aus der Kontrolluntersuchung ging hervor, daß die für Erwachsene allgemein anerkannten Grenzwerte zwischen einem normalen und einem pathologischen Befund an basophil getüpfelten Erythrocyten auch auf Kinder zu übertragen sind. Bei 2,8% der Kinder des Kontrollortes Y fanden wird Werte von 300–500 basophil getüpfelten Erythrocyten pro Million. Höhere Werte wurden nicht festgestellt. Der Durchschnitt betrug 50 Basophile pro 1 Million Erythrocyten.
Demgegenüber fanden wir bei den Kindern des Ortes X deutlich erhöhte Werte der basophil getüpfelten Erythrocyten Erythrocyten. Der Durchschnitt betrug hier 230 Basophile pro 1 Million Erythrocyten. Werte über 500 fanden wir in 24,3% aller Fälle. Als Höchstwerte fanden wir bei dieser Untersuchung 2300 pro Million.
Literatur
Fuchß, Bruns, Haupt: Die Bleivergiftungsgefahr durch Trinkwasser. Dresden 1938.
Schmidt u.Weyrauch: Über die Diagnostik der Bleivergiftung im Lichte moderner Forschung. Jena 1933.
Schütz u.Bernhard: Z. Hyg.104, 441 (1925).
Koch: Arch. Hyg.94, 306 (1924).
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Winkler, A., Wiesbrock, H. Basophilie nach Genuß von bleihaltigem Trinkwasser. Zeitschr. f. Hygiene. 121, 433–437 (1939). https://doi.org/10.1007/BF02177755
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF02177755