Zusammenfassung
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1.
Die Grippeepidemie im Winter 1933 ist in Niederschlesien wesentlichspäter undschwächer als in Nord-, West- und Mitteldeutschland aufgetreten.
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2.
Die einzelnen Schübe der Epidemie in verschiedenen Orten Niederschlesiens wurden durch diegleichen Witterungseinflüsse ausgelöst, die nach den früheren Feststellungen vonEckardt, Flohn undJusatz über den Verlauf der Grippe in Deutschland im Winter 1933 von einem Ansteigen der Erkrankungsziffern gefolgt waren.
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3.
Der Meteorotropismus des Epidemieverlaufs konnte auch bei der späteren Grippeepidemie vom Winter 1936/37 nachgewiesen werden.
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4.
DieIntensität, mit der die Seuche in den einzelnen Orten auftritt, wird wesentlich mitbedingt durch die Lage des Ortes in der Landschaft und durch die lokalklimatischen Eigentümlichkeiten der betreffenden Landschaft.
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5.
An Hand der in den letzten 8 Jahren erfolgten Krankmeldungen bei einer Betriebskrankenkasse konnte festgestellt werden, daß die Grippeerkrankungen in einem zweijährigen Rhythmus zu- und abnehmen.
Schrifttum
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Jäschock, H. Das epidemische Auftreten der Grippe im Winter 1932/33 und 1936/37 in einigen Bezirken Niederschlesiens und die Abhängigkeit des Verlaufes der Epidemien von meteorischen und geographischen Faktoren. Zeitschr. f. Hygiene. 121, 276–297 (1938). https://doi.org/10.1007/BF02177722
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02177722