Über die diphasische Natur der Typhusbacillen

Zusammenfassung

• 1. Es gibt eine zweite Phase der Typhusbacillen, die durch den Besitz eines neuen, spezifischen Geißelantigens (j) gekennzeichnet ist.

• 2. Dieses neue Geißelantigen konnte nur beim Typhusbacillus nachgewiesen werden, nicht dagegen bei anderen Salmonellatypen und speziellnicht beim Stanley-Bacillus, so daß die Angaben vonT. Naito, Y. Aoki undD. Tsuda, nach denen Typhus- und Stanley-Bacillen ein gemeinsames unspezifisches H-Antigen enthalten,nicht bestätigt wurden.

• 3. Die Typhusphasen, die als „α-und β-Phasen” bezeichnet werden, spalten außerordentlich selten ab, so daß sie wahrscheinlich keinepraktische Bedeutung haben.

• 4. In Bestätigung der Angaben vonJ. Craigie undK. F. Brandon, vonM. H. Brown, vonV. Sertic undN. A. Boulgakov sowie vonR. Th. Scholtens kommen 2 verschiedene Arten vonTyphusbakteriophagen vor, von denen die eine nur die V-Form der Typhusbacillen angreift, während die andere sowohl die V-Form als auch die W-Form löst, daneben aber auch auf zahlreiche andere Salmonellatypen übergreift. Mehrere S. paratyphi C-Stämme wurden trotz Anwesenheit des Vi-Antigens von keinem der Typhusphagen gelöst.

  Die Abspaltung der Typhus W-Form aus der V-Form gelingt mit Leichtigkeit durch Züchtung in einer Bouillon, der ein spezifischer Typhus V-Phage zugesetzt ist.

• 5. Es wird dieserologische Diagnose sowie dieserologische Variation der Typhusbacillen besprochen, die aus demH-O-, S-R- und V-W-Formenwechsel sowie dem α-β-Phasenwechsel besteht.