Zusammenfassung
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1.
DieRickettsia prowazeki kann sich in der Lunge durch die Atmungswege mit Flecktyphusvirus infizierter junger Hunde entwickeln, wenn man die Tiere nach der Infektion bei einer Temperatur um 0°C hält. Die Menge der Rickettsien, die man aus den Lungen der so behandelten Hunde erhalten kann, ist ungefähr halb so groß wie die aus der Mäuselunge gewonnene, bezogen auf die Gewichtseinheit des Lungengewebes.
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2.
Aus dem Vergleich der Reaktion normaler Meerschweinchen gegenüber der Infektion mit Flecktyphusvirus und der Reaktion der mit Hunde- oder Mäuseimpfstoff vorbehandelten Meerschweinchen geht hervor, daß unter gewissen Bedingungen diese Impfstoffe eine ziemlich starke Immunität verleihen.
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3.
Bei einer bestimmten Impfstoffmenge erzielt man bessere Ergebnisse, wenn man sie auf 3 Einspritzungen mit einem Zwischenraum von je 5 Tagen zwischen den einzelnen Einspritzungen verteilt, als wenn die ganze Menge auf einmal oder in 2 Einspritzungen verabreicht wird.
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4.
Bei einigen Tiren kann man nach der Probeinjektion mit Fleckfiebervirus überhaupt keine Abweichung der Temperatur von der Norm feststellen, andere wiederum zeigen nur an einem Tage eine Fieberzacke. Diese ließ sich damit erklären, daß erstere durch die Behandlung mit den Impfstoffen voll immunisiert worden sind, während letztere, wenn sie auch nicht vollständig immun, doch so weit geschützt sind, daß sie nur eine sehr leichte eintägige Krankheit durchmachen.
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5.
Die mit den Impfstoffen aus Rickettsien, welche in den Hundeoder Mäuselungen gezüchtet worden sind, behandelten Tiere erweisen sich als immun gegen das Flecktyphusvirus, das im Laboratorium durch Meerschweinchenpassagen fortgezüchtet wird. Die passagen durch die Lungen der Maus und des Hundes haben also die antigenen Eigenschaften des Meerschweinchenpassagevirus nicht verändert. Wir sind zu der Hoffnung berechtigt, mit diesen Impfstoffen auch am Menschen ähnliche Erfolge erzielen zu können.
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Combiescu, D., Zotta, G., Manciulescu, E. et al. Die Schutzimpfung des Meerschweinchens gegen den klassischen Flecktyphus mit Hilfe formolgetöteter Rickettsien aus Mäuse- und Hundelunge. Zeitschr. f. Hygiene. 123, 612–626 (1942). https://doi.org/10.1007/BF02177333
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02177333