Spontanencephalitis bei einem Affen

Zusammenfassung

Bei einem Affen, der plötzlich starke psychische Veränderungen zeigt und bei dem klonische Krämpfe beobachtet werden, wird eine ziemlich ausgedehnte diffuse Encephalitis festgestellt, die sich vorwiegend an die Rinde hält. Man beobachtet dicke Infiltratmäntel von Plasmazellen und Lymphocyten, starke Gliawucherung, besonders von Stäbchenzellen und Nervenzelluntergang. Im Mark ist es an einzelnen Stellen zu ausgeprägtem Markscheidenzerfall gekommen, mit allen Anzeichen des frischen Fettabbaues. Die Eisenreaktion war positiv, aber nicht an allen Stellen und dabei war das Eisen in Adventitialzellen von Gefäßen gespeichert, gelegentlich auch polständig in Stäbchenzellen.

Der Prozeß hat in der Art der Reaktion eine gewisse Ähnlichkeit mit der menschlichen Paralyse; die Eisenreaktion ist allerdings von anderer Art, denn sie ist in diesem Falle rein lokal beschränkt auf Stellen wo wir eine stärkere Gefäßproliferation beobachten. Auffallend ist auch das Verhalten des Marks, wo, wie das Fettpräparat zeigt, ganz frische, stürmische Abbauerscheinungen eingesetzt haben, ohne daß das Markscheidenbild an diesen Stellen wesentliche Aufhellungen aufweist.