Zusammenfassung
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1.
Milzbrand- und Wurzelbacillen spalten sich nach monatelangem Aufenthalt in Wasser in zwei auch morphologisch verschiedene Bacillenformen. Die einen bilden geschlossene, die anderen lockige oder verästelte Kolonien. Von Dimorphie kann man also kaum sprechen, sondern nur von einer Variations-Erscheinung, die auch bei anderen Bakterien beobachtet und vonHadley als Dissoziation bezeichnet worden ist. Der vonHaag, Oesterle undStahl beschriebene Formenkreislauf bei diesen Bacillenarten wurde nicht wieder gefunden, sondern nur Veränderungen, die als Reiz- oder Entartungsformen zu deuten sind.
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2.
Bei 4 von 13 Sarcinenstämmen wurden dagegen entsprechend den Angaben vonSchmidt-Kehl unter dem Einfluß von Lithiumsalzen ein deutlicher Formenkreislauf beobachtet, der im Laufe von Wochen von Sarcinen zu gramfreien beweglichen Stäbchen und wieder zurück zu Sarcinen führt. Als Übergangsformen wurden dabei Stäbchen mit Längsteilung gefunden.
Literaturverzeichnis
Haag, F., Arch. f. Hyg.98, 271 (1927).
Hadley, Microbic dissociation. J. inf. Dis.40 (1927).
Hashimoto, Z. Hyg.31 (1899).
Oesterle, Zbl. Bakter. II79, 2 (1929).
Schmidt-Kehl, Arch. f. Hyg.103, 235, (1930).
Stahl, Zbl. Bakter. II79, 16 (1929).
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Schmidt, H. Über Dimorphie bei Milzbrand-, Wurzelbacillen und Sarcinen. Zeitschr. f. Hygiene. 115, 54–62 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02176679
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02176679