Form- und Wachstumsveränderungen bei Vibrionen

Zusammenfassung

• 1. Die vonPh. Kuhn beschriebenen “Pettenkoferien” sind als pathologisch veränderte und unter dem Einfluß von Salzen, wie Lithiumchlorid, zu Riesen- oder Reizformen herangewachsene Bakterien aufzufassen.

• 2. Die Gewöhnung der Vibrionen an lithiumchloridhaltige Nährböden kann so weit gehen, daß ein völlig normales Wachstum erfolgt. Die Fortzüchtung solcher lithiumgewöhnter Kulturen auf normalen Nährböden geht wiederum mit den gleichen Erscheinungen einher, wie die vorherige Übertragung auf Lithiumchlorid.

• 3. Die Vibrionen-Granula sind unfähig zu weiterer Entwicklung und nicht als Gonidien aufzufassen. Die sie enthaltenden Kulturen sind nicht filtrierbar.

• 4. Es wurden aber in alten Vibrionenkulturen Vorgänge beobachtet, die gewissermaßen dem Versuch einer geschlechtlichen Vermehrung entsprechen.

• 5. Die vonP. Kuhn undK. Sternberg als C-Formen beschriebenen, angeblich aus allen stäbchenförmigen Bakterien zu entwickelnden Kulturen grampositiver Kokken sind alslatente Verunreinigungen der Bakterienkulturen anzusehen. Die darauf begründete Lehre von der “Dimorphie” aller Bakterien wird daher abgelehnt.

• 6. Es werden Variationen von Vibrionen beschrieben, von denen eine proteusähnliche besonders überrascht.

• 7. Für die Vibrionen sind mit SicherheitLängsteilungen festgestellt worden.