Zusammenfassung
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1.
Die in der vorhergehenden Arbeit für die Bindungsgeschwindigkeit abgeleitete Gleichung
$$2,3 \log \frac{{n_0 }}{{n_t }} = k \cdot b \cdot t$$zeigt sich auch bei sehr weitgehender Änderung vonn 0,b undt (Anfangskonzentration des Phagen, Bakteriengehalt und Einwirkungszeit) befriedigend erfüllt, falls deren Variierung stets in solchem Verhältnis erfolgt, daß die Bindungsgeschwindigkeit noch durch die gleiche Gruppe von Bakteriophagen mit maximaler Bindungsaffinität bestimmt wird (daß\(\frac{{n_t }}{{n_0 }}\) nicht unter etwa 1/20 sinkt).
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2.
Die Geschwindigkeitskonstantek ergibt sich für die Bindung an abgetötete Bakterien zu 1,3·10−11; für die Bindung an lebende Bakterien istk etwa 2 1/2 mal größer.
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3.
Ein abgetötetes Colibacterium vermag im Durchschnitt maximal etwa 130–140 Bakteriophagen zu binden; diese Zahl wird Sättigungskapazität genannt.
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4.
Sowohl aus der Geschwindigkeitskonstante als aus der Sättigungskapazität wird unter den einfachsten Annahmen der Durchmesser des Bakteriophagen berechnet; aus ersterer ergibt sich derselbe zu etwa 100 μμ, aus der letzteren zu 60–120 μμ, während die direkte Größenbestimmung mittels der Zentrifugiermethode bei der gleichen Bakteriophagenart auf 80–90 μμ führte.
Literaturverzeichnis
n 0 undn t =Konzentration des Phagen zu Beginn und nach der Zeitt;b=Bakterien pro Kubikzentimeter.
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Schlesinger, M. Über die Bindung des Bakteriophagen an homologe Bakterien. Zeitschr. f. Hygiene. 114, 149–160 (1932). https://doi.org/10.1007/BF02176515
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02176515