Zusammenfassung
Es wird über Erfahrungen mit einer Hautprobe berichtet, bei der Weiglscher Fleckfieberimpfstoff als Testmittel diente.
Gesunde und Kranke (nicht Fleckfieberkranke!), die weder kürzlich Fleckfieber überstanden haben noch mit Weigl-Impfstoff schutzgeimpft sind, reagieren positiv. Die Reaktion wird auf ein primär toxisches Antigen zurückgeführt.
Gesunde und Kranke, auch Fleckfieberkranke, reagieren, sofern sie vorher mit Weigl-Impfstoff schutzgeimpft sind, positiv. Diese Reaktion ist als eine vorwiegend anaphylaktische Pseudoreaktion auf Läuseeiweiß anzusehen, dürfte sich aber teilweise mit einer echten Toxinreaktion überschneiden.
Etwa drei Viertel aller nichtschutzgeimpften Fleckfieberkranken reagierte vom 6. Krankheitstage bis etwa zum 15. Tage nach der Entfieberung negativ. Dieser negative Ausfall der Hautprobe wird auf das Erscheinen spezifischer, neutralisierender Antikörper zurückgeführt.
Der einwandfrei negative Ausfall der Stichreaktion weist auf das Vorliegen oder doch frische Überstehen eines Fleckfiebers hin und kann unter Umständen als diagnostisches Hilfsmittel verwandt werden.
Aus den Ergebnissen wird für die Praxis geschlossen, daß das Rekonvaleszentenserum möglichst bald nach der Entfieberung zu entnehmen ist. Bei entsprechendem Allgemeinzustand des Genesenen wird derachte Tag als der am besten geeignete zur Blutentnahme gehalten, um möglichst hohe Wertigkeit mit Nichtinfektiosität des Serums zu vereinen.
Literatur
Kolle, Kraus, Uhlenhuth, Handb. d. pathol.
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Gildemeister u.Hagen, Dtsch. med. Wschr.1940, 878–880.
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Bischoff, G. Über Ergebnisse mit einer Hautprobe bei Fleckfieber. Klin Wochenschr 22, 227–230 (1943). https://doi.org/10.1007/BF02176271
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02176271