Zusammenfassung
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1.
Die roten Blutkörperchen von milzbrandempfänglichen Tieren besitzen Schutzeigenschaften gegen die abtötende Wirkung des Neosalvarsans auf den Milzbrandbacillus in vitro.
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2.
Diese Schutzwirkung nimmt mit der Zunahme der absoluten Neosalvarsandosen ab, eine Erscheinung, die man bei der Therapie der septischen Milzbranderkrankungen beim Menschen verwerten kann.
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3.
Die Schutzwirkung der roten Blutkörperchen ist eine Funktion, die ihnen nur bei der erstmaligen Mischung von Blut (oder einer Blutkörperchenaufschwemmung) mit Neosalvarsan eigentümlich ist, wogegen eine Trennung dieses Gemisches die roten Blutkörperchen ihrer Schutzkraft gegenüber neuen Neosalvarsanportionen beraubt.
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4.
Den Mechanismus der Wechselwirkung zwischen den roten Blutkörperchen und dem Neosalvarsan in vitro kann man sich als einen durch physikalisch-chemische Einwirkung bedingten Vorgang erklären, der zur Folge hat, daß ein im Sinne des baktericiden Effekts unwirksamer Zustand des Neosalvarsans entsteht, das jedoch nach der Trennung des Gemisches seine Wirksamkeit wieder erlangt. Dagegen konnte eine Wiederherstellung der hemmenden Eigenschaften der roten Blutkörperchen nach der Trennung derselben vom Neosalvarsan im Rahmen unserer Versuche nicht erzielt werden.
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Ermilow, A.P., Golotina, Z.S. Beitrag zur experimentellen Begründung der Milzbrandneosalvarsantherapie. Zeitschr. f. Hygiene. 109, 34–38 (1928). https://doi.org/10.1007/BF02176026
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02176026