Zusammenfassung
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1.
DasSerum ER aus dem Institut Pasteur in Paris schützte nur gegen das Toxin der europäischen Viper, nicht gegen die Gifte der südamerikanischen und ostindischen Vipern (geringe Wirkung gegen Ancistrodontoxin?).
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2.
Dasbrasilianische polyvalente Serum antiophidicum war nicht allein gegen das Gift der südamerikanischen Vipern wirksam (gut gegen Toxin von Lachesis lanceolatus, weniger gegen das von Crotalus terrificus), sondern auch gegen die Toxine der europäischen Vipera aspis, von Lachesis gramineus (Java) und von Ancistrodon rhodostoma (Java).
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3.
Dasbrasilianische spezifische Antibothropsserum wirkte gleichfalls, aber in geringerem Grade als das Serum antiophidicum, gegen das Gift der europäischen Viper. Es versagte gegenüber dem Toxin von Crotalus terrificus und den Giften der ostindischen Vipern. Gegen brasilianisches Lachesisgift konnte das Serum aus Materialmangel nicht exakt geprüft werden, so daß eine sichere Beurteilung seiner Wirksamkeit gegen dieses Gift im Vergleich mit dem Serum antiophidicum in unseren Versuchen nicht möglich war.
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4.
Dasostindische Schlangengiftserum wirkte bei subcutaner, aber nicht bei intravenöser Applikation der Gemische gegen das Toxin der curopäischen Viper. Es war gegen die Gifte der ostindischen Vipern (gut gegen Lachesistoxin, unsicher gegen Ancistrodongift) wirksam, dagegen nicht gegen das Toxin der südamerikanischen Vipern.
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5.
ZurSerumtherapie der Bisse europäischer Vipern können also neben dem spezifischen Serum ER aus dem Institut Pasteurauch die brasilianischen Sera, speziell das Serum antiophidicum, empfohlen werden.
*** DIRECT SUPPORT *** A0264090 00003
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Otto, R. Vergleichende Untersuchungen mit Schlangengiftseren und Viperngiften verschiedener Herkunft. Zeitschr. f. Hygiene. 109, 272–285 (1928). https://doi.org/10.1007/BF02175904
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02175904