Zusammenfassung
Die Widerstandsfähigkeit einer Sporenemulsion (Heubacillensporen) wird, wenn auch in weit geringerem Maße wie bei den vegetativen Keimen durch Begleitstoffe der Kultur beeinflußt. Diese Tatsache wurde durch drei mechanische Mittel nachgewiesen: Durch Absetzen der Sporen von den Begleitstoffen (Zentrifugierversuch), durch Entfernen (Waschen) und durch Verdünnen derselben (Verdünnungsversuch).
Die Wirkung der Erhitzung erweist sich je nach der verschiedenen Dauer als ein verschiedener Vorgang; es wirken zwei Momente zusammen, vorwiegend thermische bei kurzdauernder und hochgradiger Erhitzung, vorwiegend biologische Faktoren bei langdauernder Erhitzung und niedrigeren Erhitzungsgraden.
Diese Befunde haben insofern praktische Bedeutung, als Sporen in schonende Form durch lange Erhitzung abgetötet werden, wovon bereits in der Praxis Gebrauch gemacht wird in der Anwendung der Pickelflüssigkeit, bei der Desinfektion milzbrandiger Häute.
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Kliewe, H. Über die Bedingungen der Widerstandsfähigkeit von Bakteriensporen gegen Erhitzung. Zeitschr. f. Hygiene. 103, 733–743 (1924). https://doi.org/10.1007/BF02174697
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02174697