Zusammenfassung
Bei der röntgenologischen Darstellung der Oberen Luftwege und ihrer Einengungen durch pathologische Prozesse können wir zwei Gruppen unterscheiden. Bei der ersten liegt lediglich eine Hypertrophie des lymphatischen Rachenringes vor, die Prognose dieser Fälle ist gut, da durch operative Eingriffe die Luftpassage freigemacht werden kann, bzw. sich unter günstigen Umständen die Rachenmandel zurückbildet.
In der zweiten Gruppe liegen zentralbedingte Wachstumsstörungen des Mittelgesichtes vor, die sich neben Veränderungen an der Schädelbasis in einer Hypoplasie des Oberkiefers ausdrücken, die wiederum in der Nase zu Septumdeviationen mit Muschelhypertrophie führt. Die Prognose dieser Fälle ist getrübt, da wir noch nicht in der Lage sind, derartige Wachstumshemmungen zentral anzugehen und die periphere orthopädische Beeinflussung häufig auf Grenzen stößt. Vor dem Abschluß des Wachstums sind auch die üblichen operativen Eingriffe am Septum kontraindiziert. Um so bedeutungsvoller erscheint uns, daß wir in derartigen Fällen nach einer Oberkiefererweiterung durch Nahtsprengung regelmäßig eine Besserung der Atmungsverhältnisse beobachten konnten.
Die Möglichkeiten, den Zustand der oberen Luftwege objektiv zur Darstellung zu bringen, bekräftigt die auch aus anderen Gründen zu erhebende Forderung, daß zu einer sorgfältig geführten kieferorthopädischen Behandlung seitliche Schädelaufnahmen gehören.
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Mit 16 Abbildungen
Ein Erratum zu diesem Beitrag ist unter http://dx.doi.org/10.1007/BF02676878 zu finden.
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Peter Bimler, H. Röntgenologische Darstellung der oberen Luftwege. Fortschritte der Kieferorthopädie 15, 206–213 (1954). https://doi.org/10.1007/BF02169948
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02169948