Laterale und transversale Kräfte beim indirekten Headgear und seinen Modifikationen

Zusammenfassung

Bei der Anwendung der verschiedenen Varianten des indirekten Headgears treten zwangsläufig transversale und laterale Kräfte auf. Eine direkte klinische Bestimmung der Kraftgröße dieser lateral gerichteten Kraftkomponenten ist nicht möglich. Bei der vorliegenden Untersuchung wurden diese Kräfte daher meßtechnisch in vitro bestimmt. Hierzu wurden die sagittalen und transversalen Kräfte verschiedener Headgearmodifikationen in Abhängigkeit von der Aktivierung mit 3D-Kraftsensoren gemessen. Es zeigte sich, daß die wirksamen transversalen und lateralen Kräfte Größenordnungen erreichen, die klinisch nicht ignoriert werden können. Bereits bei einem handelsüblichen symmetrischen indirekten Headgear mit punktgeschweißter Verbindung zwischen Außen- und Innenbogen tritt eine expandierende Kraft auf, die immerhin 20% der distalisierenden Komponente beträgt. Die transversalen Kräfte beim Expansions- bzw. Kompressionsheadgear können schnell das therapeutisch gewünschte Maß überschreiten. Bei allen untersuchten asymmetrischen Headgearformen resultieren stets laterale Kräfte, die zur Ausbildung eines unerwünschten Scheren- bzw. Kreuzbisses führen können. Es wird eine Möglichkeit vorgestellt, diese prinzipiell unvermeidbaren lateralen Kräfte bei asymmetrischen Headgearmodifikationen zu minimieren.

Summary

The use of the various variants of indirect headgear engenders transversal and lateral forces as an inevitable side effect. Direct clinical assessment of these forces, however, is not possible. To deal with this problem the study presented here employed 3D force sensors to measure in vitro the sagittal and transversal forces generated by diverse headgear modification. The results show that the transversal and lateral forces reach magnitudes which have direct clinical relevance. A common symmetrical indirect headgear, for instance, generates an expansive force that amounts to 20% of the distal. Transversal forces generated by expansion and compression headgear rapidly exceed therapeutically desirable magnitudes. All asymmetric headgears included in the study produced lateral forces which may lead to unwanted scissor or cross bites. The study presents a method whereby these inevitable lateral forces engendered by asymmetric headgear can potentially be minimized.