Zusammenfassung
Die für den L+-Wert benötigte Giftmenge ist zwar an dem direkten Giftwert (dlm) gemessen verschieden; wird aber auch der Gehalt an Toxoid, das sich in schwächerem Maße ebenfalls an der Antitoxinbindung beteiligt, in Rechnung gezogen, so ergibt sich sowohl mit aviden wie mit nicht aviden Seren ungefähr das gleiche Bindungsverhältnis, weil in der relativ konzentrierten Mischung der L+-Dosis auch letztere Sera noch gut binden. Findet jedoch die Bindung in größerer Verdünnung wie bei derRömerschen Probe statt, so zeigen sich deutliche Unterschiede in der Bindungsstärke zwischen einem aviden und einem nicht aviden Serum, indem dieses weniger Toxin für den Ln-Wert beansprucht als ersteres.
Umgekehrt wird infolge der schwachen Avidität eines Serums das von ihm gebundene Toxin leichter frei. Ein solcher Unterschied in der Festigkeit der Bindung ist auch dann zu beobachten, wenn man Teile der L+-Dosis direkt intracutan injiziert, weil dann aus der Mischung mit einem nicht aviden Serum 1/100–1/200 noch Nekrose verursacht, aus einem mit avidem Serum erst 1/20.
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Eisler, M. Das Toxin-Antitoxinverhältnis in der Lf und der Ln Dosis zwischen verschiedenen Giften und Seren. Zeitschr. f. Hygiene. 132, 233–243 (1951). https://doi.org/10.1007/BF02163094
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