über die Inaktivierung von Poliomyelitisviren mit Formaldehyd

Zusammenfassung

Es wird Über die Inaktivierung von Poliomyelitisviren in mehr als 200 Ansätzen mit den Stämmen Mahoney, Brunhilde, MEF₁ und Saukett berichtet. Die Inaktivierungen wurden mittels Formaldehyd bei +37‡ C durchgefÜhrt. Das Virus war in Gewebekulturen trypsinaufgeschlossener Affennieren unter Verwendung des synthetischen Gewebekulturmediums TCM 199 gewonnen worden. Aus den Mittelwerten der während des Inaktivierungsverlaufs bestimmten Viruskonzentrationen wurden Inaktivierungskurven abgeleitet und in Beziehung gesetzt zu den vonSalk undGard angenommenen Inaktivierungsgesetzmäßigkeiten. Weder die vonSalk noch die vonGard angenommenen Beziehungen befriedigen völlig die unter den gegebenen Inaktivierungsbedingungen gemachten Beobachtungen. Ferner werden Ergebnisse von Formaldehydbestimmungen in Inaktivierungsansätzen mitgeteilt, welche besagen, daß vor dem Zusatz des Bisulfits keine nennenswerte Bindung des Formaldehyds durch die Aminosäuren des Nährmediums erfolgt und letztere keine nachweisbare Störung des Inaktivierungsverlaufs bedingen. Schließlich wird noch Über Eiweißbestimmungen in Poliomyelitisimpfstoffen berichtet, aus denen hervorgeht, daß bisher Werte bis höchstens 4 mg-% beobachtet wurden. In besonderen Versuchen Über die Streuung der mit dem Routineverfahren ermittelten Konzentrationen von Poliomyelitisvirus-Suspensionen ergab sich, daß der Streubereich knapp 1 log beträgt.