Untersuchungen über den Nachweis von Streptokokkenantikörpern mit Hilfe der indirekten Hämagglutination

Zusammenfassung

Nach einem kurzen Überblick Über die bisher angewandten Verfahren zum Antikörpernachweis bei Streptokokkeninfektionen wird Über eigene Versuche mit Hilfe der indirekten Hämagglutination berichtet, bei der Hblk. als Antigenträger benutzt wurden. Aus entkeimten Bouillonkulturen von Streptokokken der Gruppen A, C, D und G wurden Substanzen adsorbiert, die Hblk. fÜr Spretokokkenimmunsera agglutinabel machten; die erzielten Ergebnisse blieben jedoch in bezug auf Empfindlichkeit und Spezifität der Reaktion unbefriedigend. Auch die vorherige Tanninbehandlung der Erythrocyten brachte keine Besserung der Ergebnisse. Mit Ultraschall behandelte und anschließend filtrierte Suspensionen von Streptokokken in Kochsalzlösung enthielten ebenfalls Substanzen, die von Erythrocyten mit dem gleichen Effekt adsorbiert wurden wie die in beschallten und unbeschallten Bouillonkulturen gelösten Streptokokkenprodukte. Bei Verwendung von Streptokokkenextrakten, die das gruppenspezifische Polysaccharid in verhältnismäßig reiner Form enthalten, ergab sich, daß nur das Polysaccharid der Enterokokken (Gruppe D) Erythrocyten in einem fÜr praktisch-diagnostische Zwecke ausreichenden Ausmaß zu sensibilisieren vermag. Verschiedene Modifikationen der Sensibilisierungstechnik hatten auf die Ergebnisse der nachfolgenden Hämagglutination keinen nennenswerten Einfluß. Lediglich die Vorbehandlung der Erythrocyten mit Papain ergab bei Sensibilisierung mit D-Extrakt eine Verstärkung der Agglutination durch homologe Immunsera. Die möglichen Ursachen fÜr das unterschiedliche Verhalten der aus Streptokokkenstämmen verschiedener serologischer Gruppen gewonnenen polysaccharidhaltigen Extrakte werden diskutiert. Die bei Zugabe von Komplement erfolgende Lysis der sensibilisierten Blutzellen stimmte mit den Ergebnissen der Hämagglutination im wesentlichen Überein.

Die mit D-Extrakten erzielten Titer der Hämagglutinationsreaktion lassen erwarten, daß dieses Verfahren geeignet ist, auch bei fraglichen Enterokokkeninfektionen des Menschen (Endocarditiden vom Lentatyp, urologische Erkrankungen usw.) den Nachweis von Antikörpern zu erleichtern, die durch sonstige serologische Methoden nicht erfaßt werden können.