Zusammenfassung
Bei systematischen Familienuntersuchungen mittels des Serologischen Vaterschaftsnachweises nachLöns aufgetretene Fehlergebnisse haben sich auf fehlerhafteTechnik zurückführen lassen.
Nach Ausmerzung dieser Fehlerquellen, die durch Äußere Gründe veranlaßt worden sind, wird derLöns-Test erneut an 60 sicheren Familien im Blindversuch erprobt. Bei 54 dieser Familien sind je 5 „Väter“, bei 6 Familien je 10 „Väter“ im Versuch. Der natürliche Vater fehlt in 11 Fällen. Während die Untersucher die erste Zwanzigerreihe sich gegenseitig chiffrieren, werden für die zweite und dritte Zwanzigerreihe sämtliche Blutproben von amtlichen Stellen entnommen und chiffriert. Bei der dritten Reihe beaufsichtigt ein mehrfach wechselndes richterliches Kollegium die technische Durchführung und registriert selbständig die Ergebnisse.
Bei allen 60 Familien wirdstets undausschlieΒlich der natürliche Vater durch Agglutinationshemmung angezeigt.
In einer weiteren Reihe von insgesamt 15 Eltern-Kind-Verbindungen werden Blutsverwandte als „Kontrollväter“ benutzt mit dem Ergebnis, daß weitere eheliche Kinder und beiderseitige Eltern und Geschwister sich wie blutsfremde Personen verhalten.
Ein eineiiges Zwillingsbruderpaar hat sich nicht gegenseitig bei der verwandten Familie als Vater vertreten können.
Möglicherweise stattfindende spermatogene Immunisierung kann sich nicht als Fehlerquelle auswirken, da zum positiven Test stets neben den Eltern das von diesen gemeinsam gezeugte Kind gehört.
Durch die mitgeteilten Ergebnisse ist unseres Erachtens die Leistungsfähigkeit in bezug auf Treffsicherheit und Spezifität desSerologischen Vaterschaftsnachweises nachLöns unter Beweis gestellt worden.
Literatur
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Püschel, J., Löns, U. & Floren, M. Zur Frage der Spezifität des Serologischen Vaterschaftsnachweises nach Löns. Zeitschr. f. Hygiene. 139, 27–37 (1954). https://doi.org/10.1007/BF02153066
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