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Zusammenfassung

  1. 1.

    Ein kontinuierliches Ansteigen der Kulturversager (negative Kulturen bei mikroskopisch positiven Sputen) wurde von 8,6% im Jahre 1950 über 23,6% im 2.–4. Quartal 1952 (Beginn der INH-Therapie) bis auf 31% im 2. und 3. Quartal 1953 beobachtet.

  2. 2.

    Im 1.–3. Quartal 1953 sind die Kulturversager während der Behandlung der Patienten mit INH, INH + Sm oder INH + PAS mit 42% der mikroskopisch positiven Sputen am höchsten, 1–12 Monate nach Abschluß der Behandlung betragen sie noch 25%, während sie bei Fällen vor der Behandlung nur in 17% auftreten.

  3. 3.

    Die Kulturversager sind bei sofortiger Verarbeitung der Sputen (aus dem Tuberkulose-Krankenhaus Borstel) mit 16% sehr viel geringer als mit 49% bei Sputen aus auswärtigen Heilstätten mit langen Transportzeiten.

  4. 4.

    Bei Untersuchung von jeweils 3 Sputen von 3 aufeinanderfolgenden Tagen blieben bei Kulturversagern in 16% alle 3 Sputen kulturell negativ, in 19% nur 2 Sputen, während bei 65% nur jeweils 1 Sputum in der Kultur negativ blieb, 2 weitere Sputen dagegen positive Kulturen gaben. Die verschiedenen Heilstätten verhielten sich unterschiedlich; das Tuberkulose-Krankenhaus Borstel mit seiner schnellen Verarbeitung hatte mit 6,6% die wenigsten totalen Kulturversager.

  5. 5.

    Das umgekehrte Verhalten, positive Kulturen bei mikroskopisch negativen Sputen=Mikroskopieversager, wurden in dem gleichen Material in 28% gefunden. Die größte Zahl der Mikroskopieversager wurde ebenfalls bei den behandelten Fällen gefunden mit besonderer Häufung wiederum bei den Fällen aus dem Tuberkulose-Krankenhaus Borstel.

  6. 6.

    Als Ursache der Kulturversager wird eine spezifische, echte Schädigung der Tb.-Bakterien durch die Chemotherapeutica, insbesondere INH, angenommen, die durch zusätzliche exogene Schädigungen verstärkt werden kann, z. B. langen Kontakt der Tb.-Bakterien mit dem Sputum, Nachwirken von INH im Sputum, Schädigungen bei der Züchtung u. a.

  7. 7.

    Die möglichst weitgehende Vermeidung von exogenen Schädigungen wird gefordert, und die Bedeutung der Kulturversager wird diskutiert.

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Meissner, G. Kulturversager und INH-Therapie. Zeitschr. f. Hygiene. 139, 489–497 (1954). https://doi.org/10.1007/BF02152676

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