Zusammenfassung
Die tuberculostatischen Dosen (t.s.D.) für Streptomycin∶Conteben ∶PAS∶Neoteben verhalten sich wie 100∶10∶5∶1.
Unter 34 TbB-Stämmen sind nur 8, deren Empfindlichkeit gegen 4, 3 oder 2 dieser Tuberculostatica der des Teststammes H 37 Rv entspricht.
Die höchste Quote resistenter Stämme wurde gegenüber Neoteben mit 52% gefunden, es folgen PAS mit 31%, Conteben mit 27% und Streptomycin mit 18%.
Verminderte Empfindlichkeit=t.s.D. höher als bei Teststamm H 37 Rv zeigten gegenüber Conteben 73%, Neoteben 67%, Streptomycin 52% und PAS 38% der Stämme.
Resistenz oder verminderte Empfindlichkeit gegenüber Streptomycin tritt fast nur gemeinsam mit diesen Erscheinungen gegenüber anderen Tuberculostatica auf, dagegen wird verminderte Empfindlichkeit oder
Resistenz gegenüber Neoteben in der Mehrzahl der Fälle isoliert gefunden. Resistenzsteigerung in vitro durch Abimpfen der resistentesten Kolonie und Weitertesten in ein- bis zweimaliger Folge erfolgt bei Conteben in steigender Erhöhung bis zu einem Maximum, bei Neoteben wird bereits bei der ersten Weiterimpfung das Maximum der Resistenz erreicht. Dies wird als adaptationsähnliche Erscheinung bei Conteben angesehen, die auszubilden die TbB-Stämme bei Neoteben auf Grund dessen relativer Neuheit in der Behandlung noch nicht imstande waren.
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Richter, J. Tuberculostatica und Resistenz. Zeitschr. f. Hygiene. 138, 535–541 (1954). https://doi.org/10.1007/BF02152439
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