Altersabhängigkeit der Lokalisation tuberkulöser Generalisationsformen bei Kindern

Zusammenfassung

Auf Grund statistischer Angaben der Literatur über die Frequenz hämatogener Tuberkuloseformen wird festgestellt, daß innerhalb des Kindesalters eine unterschiedliche Altersabhängigkeit in der Lokalisation der tuberkulösen Erscheinungen besteht. Während das Maximum aller hämatogener Streuungen im I. Lebensjahr liegt, tritt die Meningitis tuberculosa im 2. und 3. Lebensjahr am häufigsten auf. Dementsprechend sind bei Säuglingen isolierte hämatogene Miliartuberkulosen der Lunge ohne gleichzeitige Meningitis tuberculosa häufiger als in jeder anderen Phase der Kindheit. Im Säuglingsalter tritt eine Meningitis tuberculosa trotz erfolgter Keimabsiedelung im Bereiche des Zentral-nervensystems offenbar in relativ großem Prozentsatz nicht auf, wie auch aus den Erfahrungen bei der Lübecker Säuglingstuberkulose hervorgeht. Etwa mit Beginn des 2. Lebensjahres tritt eine Änderung insofern ein, als bei hämatogener Durchseuchung fast immer auch eine Meningitis tuberculosa besteht. Die Ursachen für diese Altersabhängigkeit werden abschließend diskutiert.