Der Einfluß einer oberen Teilplastik 1–7 bzw. einer oberen Teilplastik 1–5 mit Versenkung des Schulterblattes auf die Lungenfunktion, zugleich ein Bericht über das Auftreten neuer Kavernen im Unterlappen nach Thorakoplastik

Zusammenfassung

Die Funktionsausfälle der oberen Teilplastik 1–5 mit Versenkung des Schulterblattes und der oberen Teilplastik 1–7 werden verglichen.—Der Vergleich fällt zugunsten der Sieben-Rippen-Plastik mit einer Abnahme des Atemgrenzwertes von nur 13,7% und der Vitalkapazität von 14,3% im Durchschnitt aus, gegenüber einer solchen von 16,8% des Atemgrenzwertes und von 18,8% der Vitalkapazität bei der oberen Teilplastik 1–5 mit Versenkung des Schulterblattes. Die Minderung der Atemreserve betrug im Mittel 7,7 bzw. 11,0 Liter.

Das Auftreten neuer Kavernen im Unterlappen nach Thorakoplastik wurde gleichzeitig untersucht. Sie fanden sich bei unseren Kranken nach 218 oberen Teilplastiken 1–5 mit Versenkung des Schulterblattes 10mal, in einer Häufigkeit von 4,5%, nach 236 oberen Teilplastiken 1–7 5mal=2,1% durchschnittlich 30,5 Monate nach der Operation.

Wir nehmen an, daß die Kavernenneubildung im Unterlappen nach Thorakoplastik nicht auf die von vielen Autoren vermuteten mechanischen Faktoren (z. B. auf eine Reizung oberflächlicher Lungenherde durch die versenkte Schulter-blattspitze) zurückzuführen ist, sondern im natürlichen Ablauf der Tuberkulose liegt, da das apikale Segment des Unterlappens sehr gern an einer Tuberkulose erkrankt.