Studien über den Mechanismus der Immunhämolyse: Der Bindungsmodus der vierten Komplementkomponente

Zusammenfassung

Die Bindung der vierten Komplementkomponente (C′₄) an sensibilisierte Hammelblutzellen (EA) ist von der vorhergehenden Bindung der ersten Komplementkomponente abhängig. Das Präparat EAC′₁ kann, wenn ihm C′₄ in geeigneter Form angeboten wird, in den Komplex EAC′_1,4 überführt werden. Hierbei verschwindet der titrierbare Gehalt der flüssigen Phase an C′₄; gleichzeitig acquirieren die Zellen die Fähigkeit, mit R₄ zu lysieren. Der zeitliche Ablauf dieser Veränderung wird untersucht. Die Eeaktion zwischen EAC′₁ und C′₄ verläuft äußerst schnell, und ihre Geschwindigkeit wird durch die Reaktionstemperatur nicht beeinflußt. Während die Bindung von C′₁ an EA nur in Gegenwart von Ca⁺⁺ erfolgt, läuft die Bindung von C′₄ an EAC′₄ auch in Abwesenheit von zweiwertigen Metallionen ab. Die vonLevine u.Mayer als ein Ganzes betrachtete Ca⁺⁺-abhängige Überführung von EA in EAC′_1,4 besteht mithin aus zwei aufeinanderfolgenden Teilreaktionen, von denen die erste (C′₁-Bindung) calciumabhängig und die zweite (C′₄-Bindung) von zweiwertigen Ionen unabhängig ist.