Purpura Schönlein-Henoch unter Dihydrostreptomycin-Behandlung

Zusammenfassung

Nach kurzer Schilderung des klinischen Bildes der Pp. Sch.-H. und der bisher in der Literatur veröffentlichten schädigenden Nebenwirkungen des Di-Str. auf allergischer Basis wird auf die Pathophysiologie des Allergiegeschehens eingegangen und die allergische Krankheit als Ausdruck einer Funktionsstörung, die nach dem Anaphylaxieprinzip entsteht, gedeutet. Anschließend werden 2 Fälle einer Pp. Sch.-H., die nach kurzfristiger Di-Str.-Behandlung bei einem 30jährigen Mann und einem 6jährigen Jungen auftraten, beschrieben. Für die allergische Permeabilitätsstörung der Gefäße werden die Injektionsallergene des Di-Str. verantwortlich gemacht. Die Prognose der Erkrankung kann als günstig angesehen werden, wenn das schädigende Agens abgesetzt und die Begleitnephritis konsequent behandelt wird. Durch die Einführung des Di-Str. sind vor allem die neurotoxischen, aber auch die allergisch bedingten schädigenden Nebenwirkungen, die dem Streptomycin eigen sind, erheblich zurückgegangen; daß aber auch durch dieses Mittel allergische Reaktionen, die anscheinend eine gewisse Affinität zu den blutbildenden Organen und zum Capillarsystem haben, nicht immer zu vermeiden sind, ist der Zweck dieser Veröffentlichung.