Zur Frage der Kultivierbarkeit von Tuberkelbakterien aus Tuberkulomen und festen Käseherden in Lungen-Resektionspräparaten

Zusammenfassung

Aus 58 Käseherden oder Tuberkulomen, die aus Lungenresektionspräparaten stammten, gelang es mit speziellen Methoden 46mal Tuberkelbakterien zu züchten, das sind 79,3%, während im diagnostischen Laboratorium mit der Routinemethode nur 41,38% positive Kulturen anfielen. Von den 46 Herden waren 45 auch mikroskopisch positiv oder zumindest verdächtig, nur ein mikroskopisch negativer Herd wurde kulturell positiv.

Die hohe positive Ausbeute wurde sowohl durch die apparative Homogenisierung des Gewebes als auch durch die zusätzliche Wahl halbflüssiger Nährmedien (modifizierte Lockemann-Lösung mit 4% Gelatinezusatz) ermöglicht. Tuberkelbakterien konnten auch aus solchen Herden gezüchtet werden, deren gefärbter Gewebebrei im mikroskopischen Präparat ausschließlich angefärbte Splitter bzw. Gries aufwies. Die Tierversuche verliefen im Vergleich zur Kultur außerordentlich unbefriedigend. Von 51 Herden waren 40 kulturell positiv, im Tierversuch aber nur 14.

Summary

Using special methods, the author isolated tubercle bacteria from 46 out of 58 caseous foci or tuberculomas obtained from lung resection preparations. This means a percentage of 79.3% while, in diagnostic laboratories, routine methods yielded only 41.38% positive cultures. Of the 46 lesions 45 were also microscopically positive or at least dubious, and only one specimen which was negative in microscopic examination, proved positive upon culture.

The high percentage of positive results can be ascribed firstly to the mechanical homogenization of the tuberculous tissue and, secondly, to the additional use of semi-fluid growth media (modified Lockemann solution with 4% gelatin supplement).

Tubercle bacteria could even be cultured from such tuberculous lesions which on microscopic examination of stained tissue pulp showed only stained splinters or granulations.

Animal experiments yielded much less satisfactory results as compared to those of the cultures. Of 51 lesions 40 were positive upon culture as against only 14 in animal experiment.