Über das Vorkommen von Spirillen im Gewebe entzündlich veränderter Tonsillen unter Berücksichtigung des bakterioskopischen Bildes der Mundhöhlenschleimhaut

Zusammenfassung

Bei 155 Patienten mit entzündlich veränderten Tonsillen wurde ein Oberflächenabdruck mittels Styroflex-Folie von Gingiva und Tonsillen angefertigt. In 55 Fällen wurde der Tonsillenabdruck in situ und in 100 Fällen an der herausgenommenen Tonsille ausgeführt. Es wurden auf Grund der bakterioskopischen Befunde 115 Spirillenträger festgestellt, die überwiegende Mehrzahl wies ein reines Spirillenbild auf. Unter diesen Spirillenträgern waren bei 60 Patienten die Spirillen im Tonsillengewebe nachzuweisen. Nur in 5 Tonsillen waren sie in Reinkultur vorhanden, in allen übrigen Organen von anaerober Mischflora begleitet. Aus den verschiedenen Orten ihrer Lagerung im Gewebe und aus der Anwesenheit oder Abwesenheit anderer Anaerobier wird die Frage der pathogenen Bedeutung der Spirillen erörtert.