Zusammenfassung
Faßt man die laboratoriumstechnischen Untersuchungsergebnisse epikritisch zusammen, so läßt sich aus dem Verhalten der Blutsenkung, des weißen und roten Blutbildes entnehmen, daß die Kavernendrainage ein schonendes Operationsverfahren ist, das zwar zu einem geringen Lungensubstanzverlust durch Anlage des Drainagekanals, aber auch zur Entfaltung perikavernös gelegener Atelektasen führt. Da es sich um einen lokalbegrenzten Eingriff handelt, kann eine Entseuchung zunächst nur an der drainierten Kaverne erwartet werden. Bei Solitärkavernen tritt danach Bakterienfreiheit im Auswurf und Magensaft regelmäßig und dauerhaft ein; wenn noch andere Streuherde vorhanden sind, erst nach deren vorheriger produktiver Umwandlung, die als spätere Kavernostomiefolge beobachtet werden kann. Die Abwehrlage bessert sich allmählich, eine schroffe Änderung der Immunitätsverhältnisse tritt nicht ein. Die Ableitung der intrakavitären Zerfallsmassen nach außen führt zu einer Entgiftung, die im Schwinden der Dyspepsie, der Gewichtszunahme, der Normalisierungstendenz der Bluteiweiße und der Blutbefunde zum Ausdruck kommt. Entseuchung und Entgiftung treten nur ein, wenn die Kavernostomie nach den anfangs der Arbeit dargelegten streng begrenzten Indikationen angelegt wird.
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Tünnerhoff, F.K., Geissen, W. & Schwabe, H.K. Die Beurteilung der Kavernendrainage nach laboratoriumstechnischen Untersuchungsergebnissen. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 118, 20–48 (1958). https://doi.org/10.1007/BF02149546
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