Experimentelle Untersuchungen zur Frage der Sterilisation ärztlicher und zahnärztlicher Instrumente durch Auskochen in Wasser unter Zusatz von Sporil

Zusammenfassung

Von einem chemischen Sterilisationsmittel für Instrumente ist zu fordern, daß es hochresistente Erdsporen auch einwandfrei abtötet, wenn die Instrumente vor der Sterilisation nicht gründlich mechanisch gereinigt werden. Es soll ferner selbst eine möglichst große Reinigungskraft besitzen, die Instrumente nicht schädigen, sie im Gegenteil gegen Rost und Korrosion schützen, keine unangenehmen, die Schleimhäute reizenden Dämpfe entwickeln und leicht zu handhaben sein. Wie unsere Versuche gezeigt haben, stellt das Präparat „Sporil“ ein Mittel dar, das diese Forderungen erfüllt. Mit hochresistenten Erdsporen infizierte Instrumente werden durch 25 min langes Auskochen in einer frisch zubereiteten, 0,75% igen Sporillösung sterilisiert. Für Injektionskanülen ist jedoch eine Kochzeit von mindestens 50 min notwendig. Aus Zweckmäßigkeitsgründen empfehlen wir daher, grundsätzlich für alle Instrumente eine Kochzeit von mindestens 50 min zu fordern.

Die Frage, ob Medikamente durch Reste von Sporil, die z. B. in Spritzen oder Kanülen zurückgeblieben sein könnten, eine Veränderung erleiden, und ob dadurch Körperschäden auftreten können, wurde von uns nicht geprüft. Unsere Versuche geben daher keinen endgültigen Aufschluß darüber, ob sich das Verfahren überhaupt zur Sterilisation von Injektionsspritzen und Kanülen unter den Verhältnissen der Praxis eignet. Das von anderen Autoren empfohlene Vorgehen, Spritzen und Kanülen nach der Sterilisation in Sporillösung mit sterilem destilliertem Wasser durchzuspritzen, muß von uns abgelehnt werden.