Untersuchungen zur Müller-Ballungsreaktion II

Zusammenfassung

Aus den Ergebnissen unserer Untersuchungen kann zusammenfassend gesagt werden, daß jene Vorgänge, die als Reifung des Antigens bezeichnet werden, sich über die 10 min dauernde, in der Methodik angegebenen Reifung des Reagens hinaus fortsetzen. Sie führen zu einer Beschleunigung der Reaktionsablaufes, die, je länger das gebrauchsfertige Reagens steht, immer mehr zunimmt, um dann schließlich bei Verwendung von Ballungsreagens, welches 8–12 Std vor Gebrauch hergestellt wurde, seinen Höhepunkt, das Reifungsoptimum, zu erreichen. Dieses charakterisiert sich damit, daß bei gleichbleibender Spezifität der Reaktionsverlauf am schnellsten abgeschlossen wird.

Länger stehendes Antigen erfährt durch Veränderung seiner Spezifität eine Abschwächung seiner Wirksamkeit, wodurch die Verwertbarkeit des Ballungsreagens in bezug auf seine Reaktionsfähigkeit nicht mehr gewährleistet ist.

Daher beschränkt sich die Verwendung desMüllerschen Ballungsreagens auf maximal 8–12 Std nach Herstellung seiner Gebrauchsfähigkeit.