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Zur Frage des Wirkungsmechanismus der Ultraschallwellen bei Bakterien

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Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Aus den Ergebnissen der Beschallungsversuche seien zusammenfassend folgende Feststellungen hervorgehoben:

  1. 1.

    Bei Beschallung von E. coli mit einer Frequenz von 800 kHz und einer wirksamen Intensität von 9,35 W pro Quadratzentimeter war die Abtötungsquote am Anfang der Beschallung relativ groß. Mit wachsender Beschallungszeit wurde die Wirkung der Ultraschallwellen geringer, sie ließ sich bis zur völligen Vernichtung aller Bakterien auch bei 60 min langer Beschallung nicht steigern. Die vonWilliams u.Gaines ermittelte Hauptrelationslinie zwischen Beschallungszeit und Logarithmus der Zahl der überlebenden Bakterien konnte annähernd bestätigt werden.

  2. 2.

    Der Gasgehalt der Flüssigkeit, in der die zu beschallenden Bakterien suspendiert sind, ist von erheblichem Einfluß auf die Wirkungsintensität der Ultraschallwellen, dürfte aber nicht die ausschließliche Grundlage für die Ultraschallwirkung bilden, da auch in weitgehend entgasten Flüssigkeiten eine gewisse Abtötungsquote erzielt wurde.

  3. 3.

    Bei der Beschallung von Coli-Bakterien steigt mit der Konzentration einer als Suspensionsmittel verwendeten Traubenzuckerlösung die Zahl der überlebenden Keime in einem annähernd linearen Verhältnis. Es wird für möglich gehalten, daß neben der vonVeltmann erwähnten Veränderung an den Grenzflächen der eventuell geringere Gasgehalt einer höher prozentigen Traubenzuckerlösung die Ultraschallwirkung abschwächt.

  4. 4.

    Bei Prot. vulgaris wurden Überlebensquoten von unter 5%, bei Staph. albus, Bruc. abortus, Pseudom. aeruginosa, Past. pseudotub. und Str. equi von etwa 20%, bei E. coli und Salmon. gallin. von annähernd 30% und bei B. prodigiosum von etwa 60% nachgewiesen.

  5. 5.

    Beziehungen zwischen Bakteriengröße, Form und Resistenz gegenüber Erhitzung einerseits sowie der Ultraschallempfindlichkeit andererseits waren nicht festzustellen. Es muß als möglich angesehen werden, daß die Bakterienoberfläche und damit die Verschiedenartigkeit der Grenzflächen auf die Ultraschallresistenz von Einfluß ist.

  6. 6.

    Der Wirkungsmechanismus der Ultraschallwellen bei Bakterien läßt sich durch thermische oder chemische Einflüsse kaum erklären, er dürfte vielmehr mechanischer Natur sein.

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Lübke, H. Zur Frage des Wirkungsmechanismus der Ultraschallwellen bei Bakterien. Zeitschr. f. Hygiene. 138, 216–223 (1953). https://doi.org/10.1007/BF02149323

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