Zusammenfassung
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1.
Ebenso wie bei früheren Nachprüfungen ergab sich eine weitgehende übereinstimmung der Ergebnisse der Gerinnungsreaktion nachHirschfeld undKlinger mit den Ergebnissen der Flockungsreaktionen und (soweit dies untersucht werden konnte) derWassermannschen Reaktion.
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2.
Der Angriffspunkt des syphilitischen Antikörpers im Gerinnungssystem sitzt am Zytozym.
Die Möglichkeit einer primären Beeinflussung eines anderen Gerinnungsfaktors konnte ausgeschlossen werden.
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3.
Auch eine sekundäre Bindung eines anderen Gerinnungsfaktors, insbesondere des Serozyms (= Komplementmittelstück), an den Antigen-Antikörperkomplex war nicht nachzuweisen.
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4.
Antigen- und Zytozymwirkstoffe der Organextrakte scheinen identisch zu sein.
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5.
Es bestehen deutliche Unterschiede der für dieWassermannsche Reaktion etwa gleichwertigen Organextrakte bei Verwendung für die Gerinnungsreaktion nachHirschfeld undKlinger. Das Antigen scheint kein einheitlicher Körper zu sein.
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6.
Eine Vereinfachung der Reaktion durch Verzicht auf Hammelblut ist nicht gelungen, wäre jedoch dann gegeben
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a.
wenn es gelänge, Zytozym aus Oxalatplasma des PatientĚn isoliert auszuschalten oder
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b.
wenn Serozym in haltbarer Form dargestellt werden könnte, was auf Grund amerikanischer Forschung wohl für die nächste Zukunft auch für uns zu erwaretn ist.
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7.
Ein Tuberkulosenachweis mit Hilfe der Gerinnungsreaktion scheint nicht möglich zu sein.
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Raab, H.A. Untersuchungen über die Gerinnungsreaktion nach Hirschfeld und Klinger als serologischer Luesnachweis. Zeitschr. f. Hygiene. 131, 69–94 (1950). https://doi.org/10.1007/BF02149128
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