Speiseeis-Erzeugung: Zur Frage der überwachung der Herstellung und des Vertriebes von Speiseeis und ähnlichen Erzeugnissen

Zusammenfassung

Nach einer kurzen übersicht über die wirtschaftliche Bedeutung des Speiseeisgenusses, der Herstellungsmethoden und der dabei zutage tretenden Mängel werden die erschreckenden Untersuchungsergebnisse der laufenden Speiseeiskontrolle in einer norddeutschen Gro\sstadt und die Befunde früherer Untersucher besprochen.

Um eine Verbesserung der Qualität der Speiseeiserzeugnisse zu erzielen, wird vorgeschlagen, die Speiseeisverordnung von 1933 dahingehend zu ergänzen, da\ Richtlinien für die bakteriologische Untersuchung und Beurteilung aufgenommen und insbesondere Höchstwerte für die Gesamtkeimzahl und den Colititer festgesetzt werden. Um die Speiseeishersteller zur Erzeugung einer besseren Qualität anzuhalten, sind in den nächsten Jahren steigende Anforderungen zu stellen, wie es in ähnlicher WeiseNatvig ⁵⁸ in dem erwähnten „Dreijahresplan“ vorschlug. Zur Zeit wäre in Deutschland schon viel erreicht, wenn die Erzeugnisse wenigstens den Bestimmungen des holländischen Speiseeisgesetzes genügten: neben dem Freisein von pathogenen Mikroorganismen noch zulässig eine Gesamtkeimzahl von 100000/cm³ und ein Colititer von 0,1. Es mu\ auch in Deutschland möglich sein, ein von B. coli freies Speiseeis herzustellen, z. B. durch den Erhitzungszwang für das Eisgemisch kurz vor dem Gefrieren. Die laufende Kontrolle der Hersteller- und Verkaufsunternehmen mu\ strenger und wirksamer als bisher gestaltet werden. Es wird auf die Gefahr von Massenerkrankungen durch den Speiseeisgenu\ hingewiesen, solange nicht eine erhebliche Qualitätsverbesserung erzielt wird. Schlie\lich werden noch die wichtigsten bakteriologischen Untersuchungsmethoden für Speiseeis kurz besprochen.