Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit wurde in bewußter Überschreitung oder Gegensätzlichkeit zur bisherigen klinischen Denkweise der Versuch unternommen zu den Problemen der Syn- und Dystropieerkrankungen bei der Lungentuberkulose Stellung zu nehmen nach Unterlagen, die dem eigenen Krankengut und der diesbezüglichen Literatur entnommen sind.
Die letzten Ursachen eines Dystropieverhältnisses sind nach wie vor hypothetisch und ungeklärt.
Das Dystropieverhältnis zwischen Lungentuberkulose und der Hypertonie, falls ein solches überhaupt angenommen werden darf, scheint von der Ätiologie des Hochdruckes abzuhängen.
Ein absolutes Ausschließungsverhältnis zwischen der Polycythämie und der Lungentuberkulose kann nicht angenommen werden, da das Attribut absolut bereits durch den in der Arbeit publizierten Fall widerlegt wird. Die Kombination dieser Erkrankungen scheint aber selten zu sein, wenn man bei der großen Variationsbreite der Vermehrung der Erythrocyten und des Hämoglobins eine Zahl unter 6000000 Erythrocyten nicht als Polycythämie wertet.
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Liener, A. Syn- und Dystropieprobleme bei Lungentuberkulose. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 112, 324–334 (1954). https://doi.org/10.1007/BF02148110
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