Untersuchungen zu Fragen der Virulenz und Resistenz von Tuberkelbakterienstämmen, gewonnen von Patienten mit Lungentuberkulose nach längerer Chemotherapie

Zusammenfassung

Es wurden Tuberkelbakterienstämme von Lungentuberkulosekranken untersucht, die einer längeren Chemotherapie unterworfen gewesen waren, später aber wieder Tuberkelbakterien im Sputum zeigten. Dabei fanden wir:

• 1. Kulturversager traten mehrfach bei sensiblen Stämmen auf.

• 2. Virulenzabschwächungen fanden sich auch bei neotebensensiblen Stämmen. Unter den neotebenresistenten dagegen waren auch voll virulente Stämme.

• 3. Die Resistenzbestimmung aus den Subkulturen der Meerschweinchenorgane läßt in manchen Fällen eine Resistenzbildung erkennen, die in den Bestimmungen aus den Primärkulturen des Sputums nicht sichtbar wurde.

• 4. Die Generalisationsfähigkeit neotebenresistenter Keime ist nicht generell herabgesetzt.

• 5. Über die Beziehungen zwischen Virulenz im Tierversuch und Virulenz für den Menschen sind weitere Untersuchungen notwendig, die wir für aussichtsreich halten.