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Über die Beeinflussung der Blutungs- und Gerinnungszeit durch Isonicotinsäurehydrazid

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Beiträge zur Klinik der Tuberkulose und spezifischen Tuberkulose-Forschung Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Vermehrt auftretende Nachblutungen insbesondere nach Pneumolysenoperationen seit der Einführung des INH werden zum Anlaß genauerer Untersuchungen genommen. Nach einem Überblick über die Pharmakologie des INH und die bisherigen Veröffentlichungen über die Nebenerscheinungen des INH werden die einzelnen Untersuchungsmethoden dargelegt.

Aus den Untersuchungen geht hervor, daß die Capillarpermeabilität und-fragilität durch INH nicht beeinflußt wird, jedoch sinkt die Thrombocytenzahl bald nach Beginn der Behandlung ab, während Blutungs- und Gerinnungszeit ebenso wie die Prothrombinzeit verlängert sind. Ein Fall mit schweren petechialen Blutungen wird geschildert. Weitere Untersuchungen zeigen, daß die größten Abweichungen von der Norm in der Zeit zwischen dem 15. und 60. Tage liegen, wonach eine gewisse Rückkehr der Werte zum Normalen stattfindet, trotz weiterer INH-Medikation.

Auf Grund der Untersuchungen kommt Verfasser zu dem Schluß, daß die Ursache dieser Erscheinungen in einer toxischen Thrombopenie zu suchen sei, wobei die Frage offen bleibt, ob es sich hierbei um eine direkte toxische Wirkung des INH auf den Riesenzellenapparat im Knochenmark handelt, oder ob es in Kombination mit den körpereigenen Abwehrmechanismen zu einer tuberkulotoxischen Reaktion durch INH kommt.

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Krasser, R. Über die Beeinflussung der Blutungs- und Gerinnungszeit durch Isonicotinsäurehydrazid. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 112, 234–246 (1954). https://doi.org/10.1007/BF02147878

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