Einfluß der Anstrengung und minimaler Aktivität auf die Blutkörperchenzahl bei Lungentuberkulose. Vorausgehende Bewegung als Fehlergrund bei Blutbestimmung. Methode zur Arbeitsfähigkeitsbestimmung

Zusammenfassung

• 1. Beim lungentuberkulosekranken Menschen haben schon geringe Bewegungen und minimale Aktivität eine relativ erhöhte und verlängerte E.-Polyglobulie bzw. Leukocytose zur Folge.

• 2. Die Dauer der Aktivitätspolyglobulie ist der Schwere der Atmungsinsuffizienz proportionell; auch die Leukocytose ist bei Kranken bedeutend höher als beim Leichtkranken.

• 3. Die Aktivitätsblutwerte sind beim Lungenkranken erheblich verlängert und kehren beim Schwerkranken auch nach langer Ruhe während des Wachseins nicht mehr zur Norm zurück.

• 4. Nur bei dem in der Frühe aus dem Nachtschlaf gewecktem Kranken erhält man die wirklichen, dem eigentlichen Blutzustande entsprechenden, Blutwerte (Grundwerte). Blutbestimmungen bei Lungenkranken, die nach irgendeiner Aktivität gemacht werden, sind somit und oft bedeutend höher als die dem effektiven Blutzustande entskrechenden Werte.

• 5. Die beim Lungentuberkulosekranken gemachten Blutbestimmungen sind deshalb, wenn Aktivität oder Anstrengungen vorausgegangen sind, irrig, und zwar zu hoch.

• 6. Die bei Aktivität bzw. Anstrengung gefundenen Hyperglobulien sind von der individuellen Körperkraft, der geleisteten Arbeit und dem dazu erreichten Training abhängig und proportionell.

• 7. Aus der prozentuellen Erhöhung der E.-Zahl nach genau bestimmter Aktivität bzw. Anstrengung läßt sich mit gut brauchbaren Ergebnissen die individuelle Arbeitsfähigkeit bemessen.