Zusammenfassung
An Hand von fortlaufenden PAS-Spiegelbestimmungen im Kavernensekret wird der Nachweis geführt, daß bei oraler Medikation die PAS aus dem Blut-Säftestrom durch die Kavernenwand hindurchwandert und im Kavernensekret erscheint. Die Höhe der PAS-Konzentration im Kavernensekret gestattet zugleich Rückschlüsse auf eine zuvor im tuberkulösen Lungengewebe vorhanden gewesene Mindestkonzentration. Im Vergleich mit der Konzentrationskurve des Blutes ist sowohl für Anstieg und Abfall eine gewisse Verzögerung in der Konzentrationskurve des Kavernensekretes zu beobachten. Die Höhe des PAS-Spiegels im Kavernensekret ist im großen und ganzen abhängig vom Blutspiegel. Zur röntgenologisch sich darbietenden Beschaffenheit der Kaverne und ihrer Umgebung und zu ihrem durch vorangegangene lokale Behandlung erreichten Zustande können keine sicheren Beziehungen gefunden werden. Die gemessenen PAS-Spiegel im Kavernensekret lagen bei den untersuchten Fällen zwischen maximal 5 γ/cm3 und 80 γ/cm3, also deutlich, zum Teil erheblich über der in vitro erforderlichen tuberkulostatischen Grenzkonzentration. Es werden kurz die Faktoren erörtert, die eine in vitro wirksame PAS-Grenzkonzentration in vivo in ihrer Wirkung negativ beeinträchtigen können.
Das prozentuale Verhältnis des maximalen PAS-Spiegels im Kavernensekret zum maximalen Blutspiegel wird mit einer gewissen Einschränkung als Maßstab für die Permeabilität der Kavernenwand gewertet. Als Höchstwert wurde 65%, als niedrigster Wert 13% gefunden.
Es wird empfohlen, auch andere Substanzen, besonders aber Tuberculostica, im Hinblick auf das Permeabilitätsproblem der Kavernenwand zu prüfen.
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Mit 10 Textabbildungen.
Herrn Dr. med. habil.W. Kremer zum 65. Geburtstag gewidmet.
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Wolfart, W. Untersuchungen über den PAS-Spiegel im Kavernensekret, ein Beitrag zur Prüfung der Permeabilität der Kavernenwand. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 106, 147–152 (1951). https://doi.org/10.1007/BF02145634
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