Untersuchungen über die Leberfunktion und über den Ausfall einiger enzymatischer Tests bei tuberkulösen Alkoholikern

Zusammenfassung

• 1. Verff. halten den Alkoholismus für einen zur Tuberkulose prädisponierenden Faktor, da der Alkoholismus eine pathologische, die Widerstandsfähigkeit des Organismus verminderte Stoffwechseländerung verursacht, eine Polyhypovitaminose hervorruft und darüber hinaus eine Beeinträchtigung der Leberfunktion verursacht.

• 2. Nach ihren die enzymatische Aktivität der Stoffwechselvorgänge betreffenden Untersuchungen zeigen sich eine Schädigung im Eiweißstoffwechsel bei 74% der Kranken und eine Störung im Kohlenhydratstoffwechsel bei etwa 27%. Die Bromsulfaleinprobe zeigte in 50% der Fälle einen Ausfall des Leberparenchyms. Von den allgemein üblichen sog. klassischen Leberfunktionsproben zeigten die Serumbilirubinspiegel und der Thymoltrübungstest insgesamt in 16% bzw. 9% pathologische Werte.

• 3. Aufgrund der Anamnese, des Palpationsbefundes der Leber und der Laboruntersuchungsbefunde muß bei den tuberkulösen Alkoholikern mit einer in verschiedenem Maße fortgeschrittenen Fettleber gerechnet werden.

• 4. Für den Genesungsablauf eines tuberkulösen Alkoholikers dürfte außer der antituberkulotischen und psychiatrischen Behandlung auch die Behandlung der Stoffwechselstörung bzw. der Leberschädigung erforderlich sein.