Zusammenfassung
Es wurden 34 Rezidive nach 33 Resektionen, die an 31 Patienten durchgeführt worden waren, in der Zeit von 1956–1961 untersucht. Unter den anläßlich der Ersterkrankung operierten Patienten befanden sich 3 Fälle von Pneumonektomie, 14 von Lobektomie, 2 von Lobektomie mit gleichzeitiger Segmentresektion eines benachbarten Lungenlappens, sowie 14 von reiner Segmentresektion. Der Großteil der Fälle war vor der Resektion einer Vorbehandlung mit Tuberkulostatika von 2–4 Monaten und einer Nachbehandlung von 4–6 Monaten unterzogen worden; die Frist für die Nachbehandlung lag also deutlich unter den heutigen zeitlichen Anforderungen an eine adäquate Langzeitbehandlung, welche erfahrungsgemäß einer eigentlichen Rezidivprophylaxe gleichkommt.
Die Mehrzahl der Rezidive trat in unserem Krankengut innerhalb einer Zweijahresfrist nach erfolgter Operation auf.
Bemerkenswert ist auch die Tatsache, daß vom Operateur in nicht zur Resektion vorgesehenen Lungenabschnitten mitunter zusätzliche Einzelherde zu tasten waren, die präoperativ im Röntgenbild nicht dargestellt waren. Sie führten in Einzelfällen zum Rezidiv.
Infiltrativ-kavernöse Tuberkuloseformen standen sowohl in der „Ersterkrankung”, wie auch im Rezidiv im Vordergrund, wie überhaupt das Rezidiv in seiner Entwicklung zur Ursprungsform hin neigte.
In 10 von 13 Fällen mit totaler Obergeschoßresektion trat das Rezidiv in apikalen Segment des jeweiligen Unterlappens auf, welches das durch das Rezidiv bevorzugte Segment ist. Möglicherweise wird durch die postoperative Verlagerung in die oberen Thoraxabschnitte und durch eine nachfolgende Überdehnung die an und für sich bestehende Anfälligkeit dieses Segmentes zur Tuberkulose noch erhöht.
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Müller, G. Zur Frage des Rezidivs nach Lungenresektion. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 129, 246–256 (1964). https://doi.org/10.1007/BF02144796
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