Zusammenfassung
Wir glauben an Hand von 3 Fällen dartun zu können, daß das röntgenologische Erscheinungsbild des Nierentumors mitunter dem einer Nierentuberkulose täuschend ähnlich ist. Die richtige Diagnose kann erst dann gestellt werden, wenn man bei fehlendem Tuberkulosebacillennachweis überhaupt an die Möglichkeit eines Nierenbeckentumors denkt.
Werden Patienten bei Verdacht auf Nierentuberkulose ohne erbrachten Bacillennachweis tuberkulostatisch behandelt, so resultieren daraus mancherlei Nachteile:
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1.
Bei malignen oder potentiell malignen Tumoren (und das sind alle Nierenbeckenpapillome) geht wertvolle Zeit verloren.
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2.
Bei nicht gesicherter bakterieller Diagnose wird durch eine tuberkulostatische Therapie das Krankheitsbild verwischt und eine genaue Diagnosestellung ist daher auch in Hinkunft nicht mehr möglich.
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3.
Der Aufenthalt von nicht tuberkulösen Patienten in Heilstätten bringt eine beträchtliche Gefahr mit sich, denn urogenitaltuberkulös Erkrankte werden nicht selten gemeinsam mit Lungentuberkulosen untergebracht, obwohl ihre strikte Trennung immer wieder, namentlich von urologischer Seite, gefordert wird.
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Bibus, B. Nierenbeckentumoren unter dem Bilde einer Nierentuberkulose. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 123, 289–293 (1961). https://doi.org/10.1007/BF02144781
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02144781