Intrakavernös gelegener, frei beweglicher Granatsplitter

Zusammenfassung

Bei einem 32jährigen Mann sind 8 Jahre nach einer Lungenstecksplitterverletzung röntgenologisch minimale knotig-fibröse Herde in der linken Lunge neben einem reaktionslos im rechten Oberlappen liegenden gezackten Stecksplitter nachgewiesen worden; 4 Jahre später bestand nach einer Hämoptoe eine Blähkaverne um den Splitter herum. Im Verlauf der folgenden 14 Monate hat sich die Tuberkulose in der rechten Lunge bronchogen ausgebreitet.

Es wird demonstriert, daß der Splitter in der Kaverne frei beweglich war. Die Analyse der Röntgenaufnahmen spricht außerdem dafür, daß der Granatsplitter an dem Auftreten der Kavernenblähung beteiligt war. Bei langfristiger tuberkulostatischer Behandlung und Oberlappenresektion heilte die Tuberkulose klinisch aus. Es wird angenommen, daß der Lungenstecksplitter das Auftreten der tuberkulösen Kaverne ausnahmsweise begünstigt und den Ablauf der Krankheit im ungünstigen Sinne beeinflußt hat.