Zusammenfassung
Es wird über Grundlagen und Technik der Kavernensaugdrainage berichtet: Nach Erfolgen und Mißerfolgen wird auf verschiedene Fehlerquellen und Mängel hingewiesen, welche zu Mißerfolgen führen müssen. Neben operationstechnischen Mängeln bestehen auch solche in der Art des Verfahrens selbst, da die Kavernendrainage lediglich eine Lokalbehandlung der drainierten Kaverne darstellt und fast keinen Einfluß auf den übrigen Befund — meist nicht einmal desselben Lappens — nimmt. Nach Studien der Kavernenbeweglichkeit und des Abflußbronchialsystems wird der ausschlaggebende Einfluß des letzteren genauer besprochen und ein neues Verfahren, die drainierte Bronchusverödung kurz angedeutet.
Wenn auch die Fälle, bei denen durch Kavernendrainage nach der bisherigen Art keine Heilung erzielt werden konnte, noch sehr zahlreich sind, so zeigen unsere Erfolge der letzten Zeit doch schon, daß sie neben der Thorakoplastik erfolgreich bestehen kann. Der Kranke, der im Krankenhaus Kavernendrainagen, die bei Patienten durchgeführt wurden, gesehen hat, ist kaum mehr zu bewegen, sich zu einer Thorakoplastik zu entschließen, die ja doch einen viel schwereren Eingriff darstellt. Es wird immer noch zahlreiche Fälle geben, für die nur eine Thorakoplastik in Frage kommt; es gibt aber ebenso viele Fälle, für die nach dem heutigen Stande der Kavernendrainage bereits nur mehr letztere angezeigt ist. Ohne Zweifel werden wir die Erfolge dieser jüngsten Operationsart noch erheblich steigern, besonders wenn die Bronchusverödung die Hoffnung erfüllt, die wir in sie setzen. Dann allerdings wären wir so weit, daß die Pleuraverwachsung, welche eine Gasbrustanlage unmöglich macht, nicht mehr als großes Verhängnis angesehen werden müßte.
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Weber, H. Behandlung tuberkulöser Kavernen in der Lunge durch Saugdrainage. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 96, 171–184 (1941). https://doi.org/10.1007/BF02143784
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