Zusammenfassung
An Hand pathologisch-anatomischer und röntgenologischer Vergleichsuntersuchungen an 40 Lungen nicht an Tuberkulose gestorbener Patienten ergab sich folgendes:
-
1.
Größere „kalkdichte” Herde im Lungenbild gestatten nicht ohne weiteres den Schluß auf Verkalkung (oder Verknöcherung).
-
2.
Im Röntgenbild vorhandene „Knötchen” können nicht ohne weiteres als tuberkulöse Herde angesehen werden. Eine Unterscheidung von orthoröntgenograd getroffenen — evtl. thrombosierten — Gefäßen oder vereiterten Bronchien ist manchmal nicht möglich. Auch ist die rein tuberkulöse Ätiologie aller verkalkter (oder verknöcherter) Knötchen noch nicht erwiesen, sondern es sprechen pathologische Untersuchungen dafür, daß evtl. Abscedierungen anderer Art auch abgekapselt und mit Kalk imbibiert werden können. Kreuzungen von Gefäßen mit Bronchien, besonders wenn an dieser Stelle kleine Lymphknötchen sitzen, können ebenfalls röntgenologische „Knötchen” vortäuschen.
-
3.
Die feinere Lungenzeichnung bedarf noch weitgehender Klärung. Sie kann im einfachsten Fall leicht aus dem pathologischen Befund gedeutet werden (Miliartuberkulose — Lymphgefäßcarcinose). Alle übrigen Deutungsversuche bedürfen noch eingehender pathologischer Nachprüfung.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Mit 27 Abbildungen im Text.
Die Untersuchungen wurden mit Unterstützung des Westdeutschen Tuberkulose Forschungsinstituts durchgeführt.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Glitsch, W. Über knötchenartige Zeichnungen auf den Thoraxaufnahmen. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 85, 32–44 (1934). https://doi.org/10.1007/BF02143626
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF02143626