Zusammenfassung
Die Frage nach dem Einfluß der Exposition auf den Verlauf der kindlichen Tuberkulose sollte geklärt werden durch statistische Erhebungen über Häufigkeit, Form und Schwere von tuberkulösen Schüben bei Kindern, die nach Abklingen ihrer Primärerkrankung weiter exponiert waren. Als Vergleich dienten Kinder, in deren Umgebung eine Infektionsquelle nicht mehr nachweisbar war. Ausgangsmaterial waren Tuberkulosepatienten der Universitäts-Kinderklinik München und der Kleinkinderheilstätte Gaissach bei Tölz, sowie deren Geschwister. Umgebungs- und Nachuntersuchungen erfolgten durch die Tuberkulose-Fürsorgestelle München während einer mittleren Beobachtungszeit von 10,5 Jahren. Diese Erhebungen ergaben folgendes:
Bei Kindern aus tuberkulösem Milieu war eine tuberkulöse Infektion doppelt so oft nachzuweisen wie bei Kindern aus Familien ohne bekannte Infektionsquelle.
Letalität und Form der Ersterkrankung zeigten sich abhängig vom Alter, dagegen nicht von der Art der Exposition.
Exacerbationen wurden bei Kindern, die einer weiteren Infektion ausgesetzt waren, nicht häufiger beobachtet als bei der Vergleichsgruppe (15,5 bzw. 18,6%).
Die Form der Schübe und ihr zeitlicher Abstand von der Ersterkrankung waren bei beiden Gruppen gleich.
Ein Einfluß der Exposition und damit der Superinfektion auf den Verlauf der kindlichen Tuberkulose ließ sich am vorliegenden Material nicht nachweisen.
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Herrn Prof.Lydtin und Herrn Obermedizinalrat Dr.Beeh bin ich für die Überlassung des Aktenmaterials der Tuberkulose-Fürsorgestelle München, sowie für ihre stets gewährte Unterstützung, Herrn Prof.Wiskott und Herrn Chefarzt Dr.Zölch für die Überlassung der Krankengeschichten der Universitäts-Kinderklinik München bzw. der Kleinkinderhcilstätte Gaissach zu Dank verpflichtet.
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Vogt, D. Untersuchungen über den Einfluß der Exposition auf den Verlauf der kindlichen Tuberkulose. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 108, 81–94 (1953). https://doi.org/10.1007/BF02143470
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02143470