Mit innersekretorischem Extrakt ausgeführte Ninhydrinreaktion bei Lungentuberkulose

Zusammenfassung

DasLüttge- undMertzsche A.E.R.-Verfahren wird bei den innersekretorischen Dysfunktionsuntersuchungen dann eine Rolle spielen, wenn die bei der auch sonst leicht beeinflußbaren Reaktion eine, der wichtigsten Rollen spielende, zum Gebrauch nötige, ständige Wertbestimmung des Säure-, Salz- und Eiweißgehaltes sich ermöglichen läßt.

Das Ergebnis der bei 100 Kranken mit verschiedenen pathologisch-anatomischen Veränderungen angestellten innersekretorischen Dysfunktions-A.E.R. ist folgendes: Eine auf die Hyperfunktion der Tyyreoidea zu beziehende Farbenreaktion erhielt ich in 29, auf die Hypofunktion zu beziehende in 23 Fällen. Bei der Parathyreoidea in 30 bzw. in 21 Fällen. Bei Corpus suprarenale in 25–25, bei Testis in 8–14, bei Ovarium in 4–8, bei Corpus luteum in 7–13, bei vorderem Hypophysenlappen in 5–11, bei hinterem Hypophysenlappen in 2–4 Fällen. Bei den mit Pankreas und Thymus ausgeführten Reaktionen war Abschwächung zu beobachten, bei ersterer 8 mal, bei letzterer 5 mal. Diese von dem Normalen abweichenden Verstärkungen und Abschwächungen der Reaktion kamen in den meisten Fällen miteinander kombiniert vor. Auf die Hyperfunktion der Thyreoidea und Parathyreoidea war hauptsächlich bei frischen, beginnenden, ferner gutartigen, überweigend produktiven Veränderungen zu schließen, bei denen sich pathologisch-anatomische Krankheitsformen, Hypofunktionsreaktionen der Nebennieren, der Geschlechtsdrüsen und in einzelnen Fällen des vorderen Hypophysenlappens zeigten.