Über die quantitative Funktionsanalyse der respiratorischen Insuffizienz bei Behinderung der Atembewegungen durch Pleuraschwarten vor und nach Behandlung mit Atemgymnastik

Zusammenfassung

Im Rahmen der Bestrebungen, funktionelle Abläufe objektiv und quantitativ zu erfassen, hat die Spirographie in den letzten Jahrzehnten für den Bereich der Atemfunktion wertvolle Ergebnisse gebracht und insbesondere auf dem Gebiete der Lungentuberkulose zu neuen Erkenntnissen geführt. Die Auswirkungen lungenchirurgischer Eingriffe wurden eingehend analysiert und in der Begutachtung berücksichtigt. An Hand von 50 Fällen von Pleuraverschwartungen nach Pleuritis exsudativa bzw. nach Pneumothoraxbehandlung wird nunmehr nachgewiesen, daß auch bei leichteren tuberkulösen Erkrankungen die quantitativen Funktionsanalyse häufig eine erhebliche Einschränkung der Atemfunktion sichtbar werden läßt. Dabei gibt die Bestimmung der Vitalkapazität allein, wie sie in der Praxis üblich ist, keinen Aufschluß über die Leistungsbreite der Atmung. Nur die Aufgleiderung derselben in ihre Teilkomponenten im Zusammenhang mit der Feststellung des Atemgrenzwertes und der vorhandenen Atemreserven vermag das Ausmaß einer vorliegenden Ventilationsschwäche aufzudecken. An 18 Krankheitsfällen wird gezeigt, daß es sehr wohl möglich ist, mittels einer gezielten Atemgymnastik bei Pleuraschwarten eine Besserung der Atemfunktion zu erreichen.